Werden wir Menschen sein

„Ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den Nutzen aller“

(1 Kor 10,33)

Dieses Schriftwort lenkt den Blick darauf, dass ein Gemeinwesen davon lebt, dass sich Menschen zum Wohle aller engagieren.

Zusammenleben gelingt da besonders gut, wo Menschen in der Lage sind, eigene Interessen hinten an zu stellen, Kompromisse einzugehen, nach Lösungen zu Suchen, die möglichst vielen helfen.

Wenn ich mich umschaue, dann nehme ich allerdings wahr, dass die Überlegungen, „Was brauchen wir, damit es uns gut geht?“ zunehmend der Frage weicht: „Wie kann ich mir noch einen Vorteil verschaffen?“ Hier ist es ein Politiker, der einen fragwürdigen Beratervertrag annimmt, dort ist es jemand, der Steuern hinterzieht. Immer seltener werden Menschen, denen man ernsthaft abnimmt, dass sie sich für das Gemeinwohl einsetzen. Und doch braucht es gerade in unserer Zeit solche Menschen in einem  besonderen Maße.

Letztendlich wird es auf uns ankommen:
Werden wir selber Menschen sein, die das Wohl von anderen im Blick haben?
Werden wir selber Menschen sein, die ihr Leben in den Dienst ihrer Mitmenschen stellen?
Werden wir Menschen sein, die sich anstecken lassen vom Beispiel Jesu, der allen Menschen zum Bruder wurde?