Nein, wir glauben nicht an das,

An jenem Tag brach eine schwere Verfolgung über die Kirche in Jerusalem herein. Alle wurden in die Gegenden von Judäa und Samarien zerstreut, mit Ausnahme der Apostel.
Fromme Männer bestatteten Stephanus und hielten eine große Totenklage für ihn.
Saulus aber versuchte die Kirche zu vernichten; er drang in die Häuser ein, schleppte Männer und Frauen fort und lieferte sie ins Gefängnis ein.
Die Gläubigen, die zerstreut worden waren, zogen umher und verkündeten das Wort.
Philippus aber kam in die Hauptstadt Samariens hinab und verkündigte dort Christus.
Und die Menge achtete einmütig auf die Worte des Philippus; sie hörten zu und sahen die Wunder, die er tat.
Denn aus vielen Besessenen fuhren unter lautem Geschrei die unreinen Geister aus; auch viele Lahme und Krüppel wurden geheilt.
So herrschte große Freude in jener Stadt.

Apg 8, 1b-8

Nein, wir glauben nicht an das,
was uns die Apostelgeschichte erzählt,
dass der, der die Kirche erbittert bekämpfte,
zu einem neuen Menschen wurde.
Nein, wir haben nicht die Hoffnung,
dass Menschen sich verändern können,
radikal vom Saulus zum Paulus.

Die Rollen sind klar verteilt:
die, die versuchen die Kirche zu vernichten,
die, die polarisieren und spalten,
die, die Unfriede und Zwietracht sähen,
die, die keine Einsicht zeigen und nicht verstehen,
die, die Jesus und seine Botschaft verraten,
die, die dem Wirken des Geistes entgegenwirken,
sind immer die anderen:

die Bischöfe,
die Laien,
Maria 2.0,
die Amtskirche,
die Traditionalisten,
die Progressiven,
die Haupamtlichen,
die Ehrenamtlichen,

Nein, wir glauben nicht daran,
dass Menschen sich verändern können.
Wir sind gefangen in unseren Vorurteilen
und spielen mit in dem Spiel,
das alle zu Verlierern macht.

Ach, wenn doch ich vom Saulus zum Paulus werden könnte!

Wäre das die Musterunterbrechung,
die das Spiel verändern
und uns alle zu Gewinnern machen würde?

2021-04-21