„Einfach“ so!

Das Markus-Evangelium erzählt von Jesus, der sich entgegen den damals geltenden religiösen und gesellschaftlichen Vorschriften mit Sündern und Zöllner an einen Tisch setzt und Gemeinschaft mit Ihnen pflegt.

Hier kommt eine Haltung Jesu zum Ausdruck, die für mich fundamental für meinen Glauben ist:

Jesus sieht in jedem Menschen vor allem die positiven Kräfte, die – wenn auch manchmal verschüttet – in ihm stecken. Er traut jedem Menschen Veränderung und Entwicklung zu. Er gibt keinen Menschen auf. Er hat ein Herz für die Mitmenschen, denen er begegnet. Immer wieder sucht er die Nähe gerade zu den Menschen, die am Leben aus den unterschiedlichsten Gründen zu leiden haben. Und dabei verstößt er, wenn es sein muss auch gegen geltende Konventionen und Gesetze. Denn „der Sabbat ist für den Menschen und nicht der Mensch für den Sabbat“ (vgl. Mk 2,27).

Ich glaube nicht, dass es ein Zufall ist, dass die Evangelien immer wieder davon erzählen, dass Jesus sich mit Menschen zu Tisch setzt und Mahl hält. Und ich glaube auch nicht, das es Zufall ist, dass die zentrale liturgische Feier, die wir Christen kennen, die Eucharistie, eine Mahlfeier ist.

Gottesdienst und Nächstenliebe (Caritas) gehören im christlichen Verständnis untrennbar zusammen. Das, was uns in der Eucharistiefeier gelingt, dass sich die unterschiedlichsten Menschen um einen Tisch versammeln und alle miteinander sein Brot teilen, das nimmt vorweg, was in unserem Alltag eine ständige Anforderung bleibt. Nämlich die Aufforderung Jesu: Liebt einander, wie ich Euch geliebt habe – „einfach“ so!