Nachfolgen

„Als er in Jerusalem einzog geriet die ganze Stadt in Aufregung und man fragte: Wer ist das?“

(Mt 21,10)

Mit der Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem beginnt an Palmsonntag die Karwoche. Eine ganze Stadt, so schreibt es Matthäus in seinem Evangelium, ist in Aufregung, weil ER kommt! Die Karwoche ist eine Woche, in der in mir der Fragen aufbrechen:

  • Wie kommt es eigentlich, dass er so viele Menschen mobilisieren konnte?
  • Wie schaffte er es, dass sich so viele von ihm so angezogen fühlten und ihm nachfolgten?
  • Welche Worte, sprach er, dass so viele Menschen sich von ihm angesprochen fühlten?
  • Welche Botschaft verkündete er, dass Menschen durch ihn zu einem neuen Leben fanden?

Die Person Jesu faszinierte und begeisterte nicht nur damals Menschen. Doch wissen wir aus unserer eigenen, deutschen Vergangenheit, wohin es führen kann, wenn Menschen einem ( „ihrem“ oder „dem“) Führer nachfolgen. Aber ein Führer in diesem Sinne ist Jesus nie gewesen und wollte er auch nie sein, im Gegenteil! Nicht um ihn selbst oder um seine Macht oder seinen Einfluss ging es Jesus, sondern um Gottes Liebe.
Vielleicht ist das das Besondere an Jesus: Er schuf anderen Raum, so dass sie das werden konnten, was sie von Gott her sind, nämlich Mensch; In seiner Nähe war „herrschte“ ein Frei-Raum, in dem Menschen sich lösen konnten, von dem, was sie am wirklichen Leben hinderte.

„Wer ist das?“ fragte sich die Menge in Jerusalem. Möge uns diese Frage in der kommenden Woche begleiten und zu einer wirklichen Frage werden!