An Jesus Maß nehmen

Und er hob seine Augen auf über seine Jünger und sprach: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer. Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr sollt satt werden. Selig seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen und verwerfen euren Namen als böse um des Menschensohnes willen. Freut euch an jenem Tage und tanzt; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn das Gleiche haben ihre Väter den Propheten getan.

(Lk 6,20ff)

Die Ordnung der Welt auf den Kopf stellen und aus den gewohnten Rollen fallen; Sich die Freiheit nehmen, einmal jemand ganz anderes zu sein; Überraschende Dinge tun, mit denen niemand rechnet; Sich miteinander des Lebens erfreuen und aus dem Leben ein Fest machen;

Diese Sätze können ganz als Überschrift über den „Tollen Tagen“ stehen. Gerade in unserem Viertel kann man sich dem Karneval nicht entziehen. Und da, wo wirklich Karneval gefeiert wird, „hät mer einfach Spass an d’r Freud“.

Doch die obigen Sätze könnten genauso gut als Motto über der kommenden Fastenzeit stehen. Denn die Ordnung der Welt auf den Kopf zu stellen, das war und ist auch das Lebensprogramm Jesu – Wenn auch in einem viel tieferem Sinn: Hungernde werden satt, Trauernde werden Trost finden, Armen wird das Reich Gottes geschenkt… (Lk 6,20ff).

Wer an Jesus Maß nimmt, wird sich immer wider in Situationen wiederfinden, die herausfordern aus gewohnten Rollen und Mustern zu fallen. Die Welt mit den Augen Jesu wahrnehmen verändert die gängige Perspektive. Nicht Macht, Karriere, Einfluss sind sind wirklich relevanten Faktoren für unser Leben, sondern das mit- und füreinander Dasein. Sorgen wir mit dafür, dass die Welt im Sinne Jesu „verkehrt“ läuft.