A: Ich geb’s auf, wie soll man denn überhaupt noch Kabarett machen. Die Wirklichkeit überzeichnen – Wie soll denn das noch gehen, wenn die Wirklichkeit schon so verrückt ist.
B: Na, na, na – Nun mach mal halblang. Ein paar gute Sketche fallen einem doch immer noch ein.
A: Das sagst du!
B: Nein, das ist so!
A: Na dann lass dir mal was einfallen!
B: (überlegt) Nun, hm, ja, Pass auf: Man könnte doch mal einen Sketch über den Umgang mit Homosexuellen machen.
A: Genauer.
B: Naja, das viele es nicht so mit Homosexuellen können, das ist ja bekannt.
A: So?
B: Ja, ja. Also das müsste so ein total überzogener Sketch werden. Ich stell mir das irgendwie so vor, da kommt – ja sagen wir – ein kirchlicher Würdenträger auf die Bühne und plädiert dafür, alle Homosexuellen in einem – natürlich weit entferntes Land – zu sammeln. Ha, ha, ha. Quasi als abschreckendes Anschauungsobjekt. Da könnten die dann machen, was sie wollten, und der Rest hätte seine Ruhe.
A: Super die Idee.
B: Ja, ja, Ich sag’s ja total überzogen!
A: Leider ist der Sketch nicht neu.
B: Nicht? Ja, wer hat denn dieses Sketch schon mal gebracht?
A: Antonio Quarricono!
B: Antonio Wer?
A: Antonio Qurricono!
B: Hm, noch nie gehört. Und der hat den Sketch schon gebracht?
A: Ich weiss nicht, ob er das als Sketch gemeint hat, aber er hat wohl zuerst den Vorschlag verbreitet Homosexuelle zu isolieren.
B: Wirklich?
A: Wirklich!
B: Nicht schlecht dieser Antonio! Ein echter Spaßvogel! In welchem Ensemble spielt den der?
A: Antonio Quarricono ist der Chef der argentinischen Bischofskonferenz.
B: Donnerwetter ein Bischof sogar. Na, wenn in der Kirche neuerdings so gute Kabarettisten mitmachen, sollte man vielleicht doch noch einmal vorbei schauen!?